Früher war halt doch einiges etwas einfacher. Man liess sich an einer Hochzeitsmesse inspirieren, buchte etwa ein Jahr im Voraus die Location, feilte am Hochzeitsbudget und feierte in einer grossen Runde seine perfekt durchgeplante Traumhochzeit.

Doch Trends ändern sich, klassische Hochzeitsmessen verschwinden und die Pandemie stellt alles auf den Kopf. Simone Glarner von Liebesding hat sich Gedanken darüber gemacht, was sich geändert hat, aber auch was bleibt.

Mehr Micro-Weddings

Wie viele Gäste soll man eigentlich einladen? Wir haben damals an unserer Hochzeit mit etwa 70 Personen gefeiert, für uns hat das bestens gepasst. Doch Simone Glarner, die selber Weddingplanerin ist, meint:

“Seit Ausbruch der Pandemie wurden die oftmals sehr langen Gästelisten mehrmals gekürzt – viele Brautpaare haben sich nur noch auf den ganz engsten Kreis der Gäste konzentriert. Was für die einen Hochzeitspaare eine starke Einschränkung bedeutete, war für andere Brautpaare eine Erleichterung.”

Die Pandemie als Vorwand nutzen um die ungeliebte Tante nicht einladen zu müssen? Kann man machen. Aber noch viel besser ist es, sich so oder so ganz genau Gedanken zu machen, wer denn überhaupt dabei sein soll. Schlussendlich entscheidet ihr als Brautpaar. Unser Tipps zur Gästeliste lest ihr hier.

Spontanität & unkomplizierte Locations

Der Trend hin zu mehr Kurzfristigkeit war schon vor Corona da. Und doch mussten beliebte Locations schon sehr lange im Voraus gebucht wurden – dies ist auch weiterhin so, wie Simone bestätigt:

Dass die Dienstleister sich aber wohl noch weiterhin auf kurzfristigere Planungen einstellen müssen, ist zu erwarten. Die bereits stark ausgebuchten Lokalitäten führen zu mehr Kreativität bei den Brautpaaren. So betrachten viele Brautpaare seit der Pandemie auch den eigenen Garten, die Holzscheune des Freundes oder eine ganz unkomplizierte Waldhütte als Optionen für deren Hochzeitsfest. Was auf den ersten Blick etwas unromantisch und nicht standesgemäss vorkommt, entpuppt sich mit der richtigen Unterstützung und den richtigen Dienstleistern zu einer echten Option.

Also keine Schlosshochzeit mehr? Auch hier ist das ganz euch überlassen. Für uns war die Schlosshochzeit perfekt. Ihr bevorzugt die Scheune eures Nachbars? Oder ein Gewächshaus? Auch gut!

Foto: Lighttouched Photography – mehr zu diesem Styled-Shoot hier.

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

Junggesellenabschied in Amsterdam, mit der Trauzeugin fürs Hochzeitskleid nach New York und die Hochzeit selber dann an einem Strand irgendwo am Mittelmeer? Bis auf weiteres ist das schwierig oder gar nicht mehr machbar. Und es ist auch von einem ökologischen Standpunkt her überhaupt nicht nachhaltig.

Eine Hochzeit (und das ganz drumherum) wird praktisch immer eine negative Ökobilanz haben. Ich finde, dass das auch vertretbar ist, und doch ist es wichtig sorgsam mit der Umwelt umzugehen. Nachhaltigkeit ist ein Megatrend, dem sich auch die Hochzeitsbranche nicht entziehen kann und darf. Dies weiss auch Simone:

“Viele Restaurants und Catering-Unternehmen setzen vermehrt auf regionales und saisonales Essen, was bereits ein grosser Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet. Aber nicht nur das, auch im Bereich Hochzeitskleider hat sich einiges getan. Hier lohnt es sich genau auf die Produktionsdetails und -methoden zu schauen und auch Kleiderlabel aus der Schweiz in Betracht zu ziehen. Auch wird bei den Dekorationen und Blumen vermehrt auf die Saisonalität und kürzere Transportwege geachtet. Und was man an Dekorationen natürlich mehrmals verwenden oder mieten kann, hilft der Ökobilanz auf jeden Fall auch.”

Man könnte jetzt natürlich auch noch die Hochzeitsreise im eigenen Land machen. Hier haben wir uns damals aber ganz bewusst einen grossen Traum erfüllt, und sind in den Südpazifik nach Tahiti & Bora Bora geflogen. Es ist also nicht einfach konsequent zu sein…

Und wie plant ihr eure Hochzeit? Was meint ihr, welche Trends werden bleiben?