Dass meine Eltern geschieden sind, wisst ihr, meine lieben Leserinnen wohl spätestens seit diesem Blogbeitrag. Bei meiner Hochzeit stellte diese Tatsache mich vor ein logistisches Problem. Denn in jedem Brautheft steht ja, dass die Eltern gefälligst am Tisch des Brautpaares zu platzieren sind.

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Aber über die Tatsache, dass inzwischen statistisch gesehen 50 Prozent der Eltern geschieden sind, ist nirgendwo zu lesen. Vielleicht weil es thematisch eher nicht zur hochzeitlichen Romantik passt.

Oder gehen die Zeitschriften etwa davon aus, dass sich auch geschiedene Eltern bestens verstehen und trotz neuer Partner gerne nebeneinander sitzen?

Obwohl meine Eltern schon lange getrennt und seit kürzerer Zeit geschieden sind, sprechen sie erst seit wenigen Jahren wieder miteinander. Und irgendwie wurde ich das Gefühl nie los, dass die Stimmung an unserem Zehn-Personen-Tisch nicht die beste wäre, würde ich meine Eltern inklusive neuer Partner zu uns setzen.

Also setzte ich sie zur erweiterten Familie an die Tische, die dann jeweils gleich neben unserem Tisch standen. Meine Eltern hatten Spass und nahmen es mir nicht übel. Oder haben es mir bis heute nicht kommuniziert. Bei uns am Tisch sassen allle anderen Leute, die massgeblich zur Hochzeit begetragen haben: Trauzeugen, Geschwister und der Pfarrer. Eine runde und witzige Sache.

Deshalb kann ich euch nur raten, liebe Töchter geschiedener Eltern: Hört auf euer Bauchgefühl. Achtet darauf, dass es für euch stimmt. Sucht eventuell ein klärendes Gespräch mit beiden Parteien. Denn es ist euer Tag. Euch muss es gut gehen. Und das sehen auch eure Eltern ein. Denn trotz eventueller Scheidungsschlacht lieben sie euch über alles.