Seit zwei Jahren gilt das neue Namensrecht in der Schweiz – das bedeutet, dass auch nach der Heirat theoretisch jeder seinen Namen behält. Diverse Umfragen haben aber gezeigt: Die Mehrzahl der Frauen hat trotzdem den Namen des Mannes angenommen.
Ich gehöre auch dazu. Und schäme mich ein bisschen dafür. Eigentlich finde ich diesen Entscheid wahnsinnig unemanzipiert. Wieso sollte sich die Frau unbedingt dem Mann anpassen? Schliesslich sind wir schon lange über das Stadium hinaus, als die Frau praktisch Eigentum des Mannes war.
Trotzdem war für mich immer klar, dass alle Mitglieder einer Familie den gleichen Namen tragen sollten. Ich hätte es ziemlich komisch gefunden, wenn meine Kinder anders hiessen als ich. Gleichzeitig stand nicht zur Debatte, dass der Name des besten aller Ehemänner nicht weitergegeben wird – sonst wäre der Nachname mit meinem Mann in der Schweiz ausgestorben.
Dazu kam, dass er einen wahnsinnig schönen Namen hat. Der Name war sogar mit ein Grund, dass ich den besten aller Ehemänner unbedingt heiraten wollte. Nicht, dass ich meinen Nachnamen nicht mochte. Aber diesen französischen, aristokratisch angehauchten Namen wollte ich unbedingt haben.
Hätte der beste aller Ehemänner einen ganz gewöhnlichen Namen gehabt, hätte ich ihn wohl dazu gedrängt, meinen Namen anzunehmen. So viel zu meinen Beweggründen.
Viele Frauen halten es für den ultimativen Liebesbeweis, den Namen des Mannes anzunehmen. Und viele Männer erwarten das immer noch. Das finde ich falsch. Wenn man einander liebt, sollte man diese Liebe nicht von einem Namen abhängig machen.
Und ganz ehrlich: Ich finde Frauen ziemlich cool, die mutig genug sind, ihren Namen zu behalten. Und noch ein bisschen cooler finde ich Männer, die den Namen ihrer Liebsten annehmen.
2 Comments
herzmoment
Ich finde es ehrlich gesagt auch etwas schön eine “alte” Tradition aufrecht zu erhalten. Und ein bisschen möchte man doch trotzdem vom Mann seiner Träume beschützt werden und somit finde ich es nicht unemanzipiert SEINEN Namen anzunehmen. Das deutet doch nicht wie die Beziehung läuft und ob jetzt zwingend nur einer der “Chef” ist wie früher. Die Männer hatten zwar früher das “Sagen” trotzdem muss ich sagen Respekt – sie hatten auch immer die Verantwortung zu tragen viele Mäuler zu stopfen. Heute gibt es viele Männer die sich der Verantwortung nicht mehr so bewusst sind und diese gerne abdrücken. Ob das so viel besser ist? Ich finde heute ist gerade die Gleichberechtigung etwas schönes, wir können die Ehe als Team leben. Aber das hat nichts mit dem Tragen des Namens zu tun, sonder mit Respekt Aufrichtigkeit und Wertschätzung, das sollte unabhängig vom Nachnamen als Werte in der Ehe vorhanden sein. Deswegen kann man hier auch mit Stolz den Nachnamen annehmen 🙂 ich finde es toll 🙂
Nora
Ich finde, es lohnt sich, wenn sich Paare noch weitere Gedanken vor der Hochzeit machen. Und zwar unabhängig von der eigentlichen Gestaltung des Tages – hin zur Gestaltung der Ehe. Und da ist der Name ein erster Punkt, der bleibt.
Mehr Gedanken in meinem Blog:
http://drumpruefe.wordpress.com
Liebe Grüße
Nora